Das Wohn- und Wirtschaftsgebäude wurde laut Inschrift über dem Dielentor 1874 errichtet. Es ist ein Fachwerkgebäude in typischer Vierständerbauweise mit einem später angefügten Stallanbau. Dieser besitzt massiv gemauerte Außenwände sowie eine preußische Kappendecke. Das sichtbare Fachwerk des Haupthauses ist aus Eichenholz. Die Außengefache sind aus Ziegelmauerwerk erstellt und an der West- und Südseite nachträglich verputzt gewesen. Am Ostgiebel besteht die Außenwand aus massivem Ziegelmauerwerk. Die Giebeldreiecke sind mit je einem Steckwalm ausgebildet. Das Dach des Haupthauses besteht aus einer Kehlbalkendachkonstruktion mit Aufschieblingen. Die Dacheindeckung war stark abgängig und musste ersetzt werden.

Im Inneren des Gebäudes ist die ursprüngliche Struktur nahezu unverändert vorhanden. Bei dem Umbau wurde im Kammerfach zur Gewinnung eines größeren Raumes eine Innenwand durch einen tragendenden Stahlunterzug ersetzt. Der Raum soll zukünftig auch als Trauzimmer genutzt werden.

Die alte Diele des Gebäudes verblieb als unbeheizter Verteilerraum. In den südlichen Seitenräumen sind Hausanschlussraum, ein WC und ein Behinderten-WC, sowie das Büro für das Umweltbildungszentrum „Wilde Karde“ untergebracht. Nordöstlich der Diele sind eine Küche und eine Vorbereitungsraum fürs Backen platziert. Im Kern des Gebäudes befindet sich der Backraum mit einem gemauerten Ofen für regelmäßige Backevents. Der Schornstein musste für diesen Zweck erneuert werden.

Der Stallbereich mit halbhohen Stallabtrennungen und Plumpsklo wurde komplett entkernt und mit neuer Bodenplatte ausgebildet. Die Kappendecke musste in einigen Bereichen erneuert werden. Der ehemalige Stallbereich dient nun als kleiner Veranstaltungsraum für Feierlichkeiten und unterschiedlichste Versammlungen der ortsansässigen Vereine.

Bei der Sanierung wurden gebäudetypische Fenster und Türen eingebaut. Die Außenwände wurden mit Holzweichfaserplatten von innen gedämmt. Alle Wand- und Deckenflächen wurden mit Lehm verputzt. Die Decke zum Dachboden wurde oberseitig gedämmt und zur Begehbarkeit mit Rauspund belegt. Der Dachboden des Gebäudes ist außer der installierten Luft-Wärmepumpe ungenutzt. Die Anlage konnte hier platziert werden, um die Außenansichten der Fassaden optisch nicht zu beeinträchtigen. Die beheizten Räume sind mit Fußbodenheizung versehen.

Zuvor waren auf dem Grundstück noch eine abgängige Scheune und eine kleine Garage vorhanden. Sie wurden wegen Ihrer Baufälligkeit und der geplanten neuen Außenanlage abgebrochen. Es ist ein kleines Nebengebäude als Unterstellplatz und für Gartengeräte mit überdachtem, einseitig offenem Sitzbereich nordöstlich des Gebäudes entstanden. Außerdem bietet der Außenbereich eine Boulebahn, eine Feuerstelle, einen Spielplatzbereich, Obst- und Blühwiesen, sowie einen Nutzgarten. Den Nutzgarten wird vornehmlich die „Wilde Karde“ im Rahmen von Kursangeboten bewirtschaften.

Die restliche grüne Wiese des nordöstlichen Grundstücks kann bei Bedarf mit einem großen Festzelt bebaut werden.

Die umfangreiche Sanierungsmaßnahme im Rahmen des Dorfentwicklungprogramm begann im Juni 2022 und konnte im August 2023 weitestgehend fertig gestellt werden. Das ortsbildprägende Gebäude mit den neuen Außenanlagen erstrahlt nun im neuen Glanz und ist für die Zukunft gerettet.

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